TSV KK – Fussball – I. Herren – TSV KK im Halbfinale
5:4 beim FC Sulingen – Pigors hält zwei Elfmeter
Eine schwache erste Halbzeit gespielt und mit dem Glück im Bunde gewesen, eine deutliche Leistungssteigerung nach dem Seitenwechsel und schließlich in der Elfmeterlotterie cool geblieben – das waren die Eckpunkte, mit denen dem TSV Krähenwinkel/Kaltenweide der Einzug ins Halbfinale des Fußball-Bezirkspokals gelang.
Die Krähen traten am Ostermontag zum Viertelfinale beim FC Sulingen an, der zu den Spitzen-teams der Bezirksliga 1 zählt. Nach dem 2:1-Sieg in der Landesliga zuvor gegen den Tabellen-zweiten aus Tündern wollte das Team nun unbedingt einen weiteren Erfolg einfahren. Das Trainergespann um Bernd Krajewski nahm bei der Aufstellung lediglich eine Änderung gegen-über dem Tündern-Spiel vor. Für Philipp Schütz, der wieder für die Reserve im Einsatz war, rückte Daniel Mücke in die Startelf.
Der TSV KK war sich darüber im klaren, den Gegner keinesfalls zu unterschätzen. Immerhin hatte der FC auf dem Weg ins Viertelfinale den großen Stadtrivalen TuS Sulingen ausgeschaltet. Dennoch schafften es die Krähen während der gesamten ersten Halbzeit nicht, an die zuvor in der Liga gezeigte Leistung anzuknüpfen. Statt dessen waren es die Gastgeber, die deutlich mehr vom Spiel hatten und mit einfachen Mitteln immer wieder in den Gefahrenbereich der Krähenwinkeler eindrangen.
Folgerichtig ging der FCS nach etwas mehr als einer Viertelstunde in Führung. Marian Pingel, der einst für Arminia Hannover in der Oberliga gespielt hatte, traf mit einem Schuss aus rund 18 Metern zum 1:0. Im folgenden besaß der Bezirksligist gute Möglichkeiten, um den Vorsprung auszubauen. Lars Mesloh scheiterte jedoch zunächst an KK-Keeper Andre Pigors, ehe er fünf Minuten vor dem Pausenpfiff aus bester Position weit am Tor vorbeischoss. So konnten die Krähen, die sich ihrerseits lediglich durch schwach ausgeführte Standards dem gegnerischen Strafraum ansatzweise näherten, von Glück sprechen, nur mit einem Gegentor als Ballast in die Kabinen gehen zu müssen.
Währenddessen waren seitens der heimischen Anhänger unter den rund 350 Zuschauern viele Äußerungen darüber zu hören, dass man den TSV Krähenwinkel / Kaltenweide doch deutlich stärker erwartet hätte. In der zweiten Halbzeit fanden die Rot-Blauen dann endlich besser ins Spiel. Die bis dahin beste Torchance gab es in der 72. Minute. Eine auf der linken Seite durch Mark Heineking und Renè Legien schön vorbereitete Kopfballchance konnte Marcel Kunstmann nicht nutzen. Dagegen war der nächste Angriff von Erfolg gekrönt. Zwei Akteure, die erst kurz zuvor eingewechselt worden waren, waren am Ausgleich maßgeblich beteiligt.
Nils Tegtmeyer spielte den Ball auf der rechten Seite sehenswert in den Lauf von Tristan Schmidt, und dessen sich anschließende zielgenaue Flanke brachte Felipe-Marcel Böttcher im Kasten unter. Der TSV KK hatte zu diesem Zeitpunkt die Dominanz über die Partie inne, während beim Bezirksligisten die Kräfte mehr und mehr nachließen. Heineking und Kunstmann hatten die Chance auf ein zweites Tor, während Lars Mesloh ein Missverständnis in der Krähenabwehr nicht für sich nutzen konnte. So blieb es beim 1:1, und das Viertelfinalspiel ging ins Elfmeterschießen.
Die Krähen legten vor. Kapitän Marcel Kunstmann übernahm als erstes die Verantwortung und traf. Sulingens Torhüter Tobias Plümer schoss den ersten Elfmeter für Sulingen und traf ebenso. Danach parierte Plümer den Schuss von Oliver Pfeuffer, und der Bezirksligist hatte alle Trümpfe auf seiner Seite. Dann wurde jedoch Lars Mesloh endgültig zum Unglücksraben des Tages. Nachdem er im Spiel mehrere klare Tormöglichkeiten vergab, scheiterte er nun aus elf Metern an Andre Pigors. Alles war wieder offen.
Krähenwinkels 18 Jahre altes großes Talent Tristan Schmidt, der mit den A-Junioren um den Aufstieg spielt, verwertete seinen Elfmeter absolut souverän. Bennet Lüdecke glich für den FCS aus. Den vierten Schuss brachte Felipe-Marcel Böttcher halbhoch im Netz unter, Plümer blieb hier chancenlos. Marian Pingel schaffte den erneuten Ausgleich. Den fünften Durchgang eröffnete Nils Tegtmeyer mit einem souverän verwandelten Elfer. Für Sulingens fünften Schuss trat schließlich Jonas Finke an. Pigors tauchte in die richtige Ecke ab, parierte den Ball – und sah schließlich einen rot-blauen Pulk an Mannschaftskameraden jubelnd auf ihn zulaufen.
Der TSV Krähenwinkel/Kaltenweide, der diesen Wettbewerb einst im Jahr 1991 gewinnen konnte, steht damit erstmals seit 2012 wieder im Halbfinale des Bezirkspokals. Mögliche Gegner sind die Bezirksliga-Spitzenteams SV Newroz Hildesheim und Koldinger SV sowie Landesliga-Kontrahent SV Bavenstedt.
Zunächst gilt das Augenmerk jedoch wieder dem Kampf um den Klassenerhalt in der Liga. Am nächsten Sonntag, den 29. April spielen die Rot-Blauen um 15 Uhr bei der SpVgg Bad Pyrmont.
Mannschaft:
Pigors, Marre, Heider, Heineking, Hübner (ab 70.Tegtmeyer), Groth, Mücke (ab 46.Pfeuffer), Legien, Reck (ab 65.T.Schmidt), Böttcher, Kunstmann
Trainer: Krajewski
Tore:
15. Min 1:0 Marian Pingel
79. Min 1:1 Felipe-Marcel Böttcher
Elfmeterschießen:
1) Kunstmann trifft zum 2:1
2) Plümer trifft zum 2:2
3) Plümer hält gegen Pfeuffer
5) Pigors hält gegen Mesloh
5) Schmidt trifft zum 3:2
6) Lüdecke trifft zum 3:3
7) Böttcher trifft zum 4:3
8) Pingel trifft zum 4:4
9) Tegtmeyer trifft zum 5:4
10) Pigors hält gegen Finke
Text: Gordon Wendlandt
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