TSV KK – Fussball 1. Herren – 1000 Zuschauer erleben beim 6:0 ein Fußballfest am Waldsee

 9 Oktober 2017 0 Kommentare

Die Nummer Eins der Stadt trägt Rot und Blau

„Da kommen höchstens 300“, so die Prognose einiger Helfer des TSV Krähenwinkel/ Kalten-weide, als sie zur Mittagszeit gen Himmel sahen. Es regnete seit Stunden und eine wirkliche Besserung war nicht in Sicht. Dabei sollte es doch richtig voll werden – heute, da der große Tag gekommen war. Der Tag, an dem das lange ersehnte Derby in der Fußball-Landesliga zwischen dem TSV KK und dem TSV Godshorn angepfiffen werden sollte. Ein Duell mit historischer Bedeutung, denn in der höchsten Spielklasse des Fußballbezirks hatte es diese Paarung noch nie gegeben.

Doch dann kamen sie in Scharen. Unzählige Rot-Blaue, etliche Grün-Weiße und eine große Zahl neutraler Besucher sorgten dafür, dass am Ende rund 1000 Zuschauer eine großartige Kulisse bildeten – trotz des Regens, trotz der Kälte – all dies war an diesem Nachmittag nebensächlich. Und die vielen Schlachtenbummler hatten auf ein emotionales, jedoch faires und spannendes Spiel gehofft. Nun, was die Fairness betrifft, so gab es auf beiden Seiten nichts zu bemängeln. Die Akteure gingen respektvoll miteinander um und stellten Schiedsrichter Alexander Roj vom TSV Barsinghausen vor keine allzu großen Probleme.

Doch wer auf Spannung gehofft hatte, der wurde schnell eines Besseren belehrt.  Denn während die eine Mannschaft eine herausragende Leistung auf den Rasen brachte, sollte dem anderen Team an diesem Tag kaum etwas gelingen. Nach 14 Minuten durfte der große Anhang des TSVKK zum erstenmal jubeln. Philipp Schmidt brachte sein Team mit einem direkt verwandelten Freistoß in Führung. Und in die Freudengesänge des lautstarken KK- Fanblocks hinein legte Marcel Kunstmann nach einer Flanke von Renè Legien direkt das zweite Tor nach. Damit nicht genug. Nur fünf Minuten später erhöhte Felipe-Marcel Böttcher auf 3:0.

Als den Godshornern nach einem Missverständnis zwischen Metin Akyol und Torhüter Daniel Hoffmeister auch noch ein äußerst unglückliches Eigentor unterlief, da hatte kaum jemand einen Zweifel mehr daran, welche Mannschaft an diesem Tag als Sieger vom Platz gehen würde. Die Gastgeber waren in allen Belangen hochüberlegen, hätten bis zur Pause sogar noch weitere Treffer nachlegen können.

Nach dem Seitenwechsel schien der TSVKK zunächst einen Gang zurückzuschalten, ohne dass der TSV Godshorn daraus hätte Kapital schlagen können. So war Gästetrainer Tan Türkyilmaz auch tief enttäuscht, sprach davon, dass seine Mannschaft teilweise „Angst vor dem eigenen Schatten“ gehabt habe. In der 65. Minute war es dann Daniel Mücke, der den Ball zum 5:0 im Netz versenkte. Der Schlusspunkt des Torreigens war Marcel Kunstmann vorbehalten. Der Torjäger traf in der 71. Minute zum 6:0-Endstand und steht nun gemeinsam mit Pattensens Darius Marotzke und Adem Lukac vom HSC auf Platz Eins der Torschützenliste. Dieses ist umso bemerkenswerter, wenn man bedenkt, dass Kunstmann erst eine Viertelstunde vor Beginn des Spiels, von der Arbeit kommend, erschienen war.

So stand am Ende ein beeindruckendes 6:0 auf der Anzeigentafel – ein Resultat, mit dem sicherlich kaum jemand zuvor gerechnet hatte. Das einzige Lob, das Türkyilmaz verteilte, ging an die Anhänger des TSV Godshorn. Diese standen im Moment des deftigen Rückschlags zu ihrer Mannschaft, sangen den Klassiker „You`ll never walk alone“. Das Duell der Fanblöcke ging jedoch eindeutig an den TSV Krähenwinkel/Kaltenweide. Die Fans der Krähen wussten sowohl optisch durch Spruchbänder und Fahnen als auch akustisch absolut zu überzeugen. Das Team wurde vom Anfang bis Ende enthusiastisch angefeuert – und zum Schluss wurde ein riesiges Spruchband mit dem Lieblingswort „Derbysieger“ präsentiert.

So waren es neben der eigenen Leistungsstärke zwei Faktoren, die den TSV KK zu diesem Sieg geführt haben. Die Aussage des Godshorner Trainers, die Grün-Weißen seien auf jeder Position besser besetzt, hat bei den Krähen weitere Motivation geschürt, um das Gegenteil zu beweisen. Und zum anderen hat die unglaubliche Kulisse die Rot-Blauen zum Derbysieg getragen. Ein Fußballfest par excellence, und Krähenwinkels Trainer Ingo Trebing schwärmte: „Überragend in allen Belangen!“ Die Zuschauerzahl hat gezeigt, welch großes Potential in Langenhagens Amateurfußball steckt, was für künftige Ereignisse wie das Turnier um den Stadtpokal ein positiver Fingerzeig sein dürfte.

Schon jetzt sollten sich alle Fußballfreunde den April 2018 freihalten – dann findet am Godshorner Spielplatzweg das Rückspiel statt. Nach dem emotionalen Derby geht es am nächsten Wochenende in der Landesliga mit dem zehnten Spieltag weiter. Die Krähen hoffen trotz des legendenumwobenen Datums auf einen Glückstag am  kommenden Freitag, den 13. Sie treten bei der Reserve des Regionalligisten 1.FC Germania Egestorf/Langreder an. Das Spiel wird um 20 Uhr unter Flutlicht auf der Anlage in Langreder angepfiffen. Der TSV Godshorn wird am Sonntag, den 15.Oktober ab 15 Uhr im Heimspiel gegen die SpVgg Bad Pyrmont versuchen, wieder in die Erfolgsspur zu finden.

 

Mannschaft TSVKK:

J. Helms, Hübner, S. Helms (ab 61.Schütz), T. Miener, Pfeuffer (ab 72.Tasche), Dosch, Mücke, Böttcher, Legien, Schmidt (ab 51.Döpke), Kunstmann

Trainer: Trebing

 

Mannschaft TSV Godshorn:

Hoffmeister, Jav. Guerrero-Diz (ab 56.Garcia Sanchez), Wittber, Thiele, Akyol (ab 26.Joel Guerrero Diz), Huxohl, Fürst, Kasumovic, Rodriguez (ab 73.A.Bönig), S. Bönig, Göhr

Trainer: Türkyilmaz

 

Tore:

14. Min. 1:0 Philipp Schmidt
15. Min  2:0 Marcel Kunstmann
19. Min  3:0 Felipe-Marcel Böttcher
24. Min  4:0 Eigentor
65. Min  5:0 Daniel Mücke
71. Min  6:0 Marcel Kunstmann

 

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